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KRAUTin Verlag Berlin ‒ Text zum Buch (Un)Kraut:

Was will man über (Un)Kraut von Klaus Zolondowski sagen, das er nicht selber viel besser könnte:

„Ursprünglich hatte ich nicht die Absicht, ein Buch über die Berliner Pflanzenwelt zu verfassen. Es war vielmehr ein Staunen und Innehalten auf meinen botanischen Stadtexkursionen, was mich dazu bewegte, einige Informationen über Fundort und Geschichte der einzelnen Pflanzen zu notieren, die schließlich mit den Abbildungen zu einem Ganzen verschmolzen.
Als Zolondowski mit Andreas Langer, einem befreundeten Landschaftsplaner, über eine ursprünglich geplante Serie mit Aquarellen von Pflanzen in der Natur, sprach, riet ihm dieser, es doch lieber mit ihren Artgenossen aus der Stadt zu versuchen. Allesamt Versprengte aus dem Paradiesgärtlein, mit ihren verblüffenden Anpassungsstrategien und eigener, faszinierender Geschichte zwischen Bordstein, Mauerritze und Verkehrsinsel.

Herausgekommen ist ein umfassendes künstlerisches Kompendium mit Beschreibung von Beschaffenheit und Fundort. 152 Wildpflanzen auf 368 Seiten, die, man denke nur an Chardin, den Weltreisenden im Wohnzimmer, mindestens ebenso viel Entdeckungspotential auf vermeintlich vertrautem Terrain bieten.
Zum einen, weil es eine so erstaunliche Geschichte über das Benennen und Wahrnehmen ist, und ihre gegenseitige Bedingung. Zum anderen natürlich, weil Zolondowskis Aquarelle „die Balance zwischen botanischer Genauigkeit und Malerei suchen, um möglichst genau den jeweiligen Charakter der Pflanze zum Ausdruck zu bringen.
Die Pflanze ist dem Berliner Künstler nicht Vertreter einer Spezies, sondern ganz Individuum als objet trouvé. Es geht ihm dabei ebenso wenig um einen wissenschaftlich motivierten Erkenntniszweck (was die lesenswerten Beschreibungen aber nicht weniger aufschlussreich macht), sondern die Ästhetisierung einer individuell erfahrenen urbanen Natur, für die uns längst das Auge abhandengekommen ist.
In der Auseinandersetzung mit dem Material, einem bei widriger Witterung manchmal bockigem Büttenpapier, muss sich der Pinsel manchmal genauso widersetzen, wie die Pflanze ihrem ungewohnt neuen Umfeld. Einem Umfeld, das oft mehrere tausend Kilometer von ihrer ursprünglichen Heimat liegt. Wie bei dem aus Südafrika stammenden Schmalblättrigem Greiskraut, der Goldrute (Nordamerika) oder der indischen Kermesbeere.

Mit (Un)Kraut ist Klaus Zolondowski fraglos eine bibliophile Botanisiertrommel besonderer Art gelungen. Und zugleich entpuppt er sich damit als zeitgemäßer Wiedergänger Alexander von Humboldts, nur dass ihm Berlin-Schöneberg für seine Entdeckungsreisen Kontinent genug ist.

Beispiele aus dem Buch

Poster





cover

Sonderdruck 2023, Hardcover gebunden, 27 x 20 cm, 368 Seiten, 166 farbige, ganzseitige Pflanzenabbildungen, Digitaldruck auf Munken Pure Design 130 g/qm, Auflage 50 Ex.

 
 
 
 
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